Der Marketingbegriff „Design Thinking“ ist tot.

Design Thinking ist tot

Vor einigen Monaten las ich in der MIT Review, dass Design Thinking tot sei. Ich dachte: Stimmt.

Dann fiel mir ein, dass ich das schon ziemlich oft gedacht habe. Zum Beispiel, als ich während meines Studiums, vor über einem Jahrzehnt, zum ersten Mal damit konfrontiert wurde und dachte, das sei irgend so eine dogmatische Theorie aus den 90ern, die von Beratern ausgedacht wurde, um Business-Leuten etwas zu verkaufen. (Damals war ich ein sehr skeptischer Student.)
Und in gewisser Weise stimmt das auch, denn der Begriff „Design Thinking“ wurde von einer Designberatung als Marketingbegriff erfunden, auch wenn Design Thinking seit vielen Jahren an Eliteuniversitäten unterrichtet wird. Alle Aspekte in Design Thinking sind aus Design-Sicht nicht neu

Zum Beispiel,
👉dass man das Bedürfnis von Menschen verstehen muss, indem man Empathie und Exploration einsetzt, um sinnvolle Produkte zu gestalten,
👉oder dass man schnelle Prototypen baut, um Annahmen einer Idee zu testen und somit Fehlinvestitionen reduziert,
👉oder dass man neue Themen mit einem offenen Mindset angehen muss.
👉oder, dass Innovation darauf basiert, dass man auf den Ideen anderer Menschen aufbaut.
Und, und, und…

All diese Elemente sind aus meiner Design-Erfahrung heraus richtig und wichtig, und vielen Menschen sind sie im Innovationsprozess nicht bewusst. Diese Methoden und Herangehensweisen gab es allerdings schon lange, bevor der Begriff „Design Thinking“ geprägt wurde. Verkürzt würde ich sogar sagen, sie beschreiben das eigentliche Wesen von Design.
Da der Begriff „Design“ jedoch nicht geschützt ist und alles Mögliche als Design bezeichnet wird, zum Beispiel „Nail Design“, wurde mit „Design Thinking“ ein Begriff geprägt, um Design strategisch im Geschäftskontext zu positionieren, und das hat geklappt.

Wenn man sich heutige erfolgreiche Unternehmen, zum Beispiel aus dem Technologiebereich, anschaut, dann sieht man, dass Design ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist und mittlerweile als strategisches Element klar etabliert ist. Mehr und mehr Menschen mit einem Design-Hintergrund sitzen im Management und sind maßgeblich an Entscheidungen beteiligt.

Deshalb glaube ich, dass wir den Begriff „Design Thinking“ tatsächlich nicht mehr brauchen und wir stattdessen selbstbewusst das Wort „Design“ in seinem eigentlichen und wesentlichen Kern nutzen können.
Wie seht ihr das?

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